Was tun bei starker Regelblutung?
Immer häufiger ist die starke Regelblutung (Hypermenorrhoe) ein Nebenbefund in der Praxis. Deshalb möchte ich heute über dieses Thema sprechen.
Wichtig ist der Ursache auf den Grund zu gehen, denn eine Hypermenorrhoe ist nur in 20% der Fälle funktionell, was bedeutet das keine erkennbare organische Ursache zu Grunde liegt. In 80% der Fälle lässt sich eine organische Ursache feststellen die primär zu behandeln ist, denn die starke Regelblutung ist dann lediglich ein Symptom.
Welche organischen Ursachen müssen ausgeschlossen werden?
- Myome
- Zysten
- Endometriose
- andere entzündliche Erkrankungen der Bauchorgane
- hormonelle Ursachen
Außerdem kann auch eine eingesetzte Spirale zu einer Verstärkung der Regelblutung führen.
Man spricht von einer Hypermenorrhoe, wenn mehr als 80 ml Blut währen der gesamten Regel verloren gehen. Wenn (normale) Tampons in einer kürzeren Zeit als 2h gewechselt werden müssen, oder wenn mehr als 5 Monatsbinden an einem Tag verbraucht werden.
Folgen einer Hypermenorrhoe
Die verstärkte Regelblutung ist nicht nur psychisch eine Herausforderung für viele Frauen. Da eine starke Blutung immer mit der Unsicherheit einher geht „es könnte etwas in die Hose gehen“. Auch bringt der vermehrte Blutverlust einen vermehrten Eisenverlust mit sich, was Auswirkungen auf den gesamten Körper hat.
Eisenmangel kann sich zeigen in Form von
- Müdigkeit
- Antriebslosigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Schlafstörungen
- depressiven Verstimmungen und/ oder vermehrter Angst
- Kopfschmerzen
- Infektanfälligkeit
- Menstruationsbeschwerden
Liegt keine Hypermenorrhoe zu Grunde rate ich allen „meinen Frauen“ in der Praxis Rund um die Periode besonders auf die Aufnaheme eisenhaltiger Lebensmittel zu achten, da sind zu nennen:
- rote Beete
- Rosenkohl
- Fenchel
- Grünkohl
- Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen
- Haferflocken
- Sesamsamen
- Kürbis und Sonnenblumenkerne
- Brennessel
- Bananen
Nahrungsmittel auf die du möglichst verzichten solltest da sie als Eisenräuber gelten sind:
- Softdrinks
- Alkohol
- Milch und Milchprodukte
Bei einer Hypermenorrhoe allerdings kann es notwendig sein die Eisenspeicher mit anderen Maßnahmen wie Medikamenten und Infusionen aufzufüllen. Dies aber bitte unbedingt in Zusammenhang mit einem Blutbild, durch das ein Mangel bestätigt wird. Denn eine zu hohe Eisenzufuhr kann zu Schäden von Darmzellen, Gefäßen, Herz und Leber führen. Grundsätzlich gilt, Supplementation nur bei bestätigten Mängeln.
Perspektive auf die Menstruation verändern
Für viele Frauen ist die Regelblutung ein notwendiges Übel, das zu Einschränkungen in der Freizeitgestaltung führt, zu weniger Energie und bei so mach einer Frau auch zu Schmerzen. Vielleicht aber hilft es die die Perspektive auf das Thema zu verändern. Denn im Gegensatz zum Mann hat der Körper der Frau einmal im Monat auf ganz natürlichem Weg die Möglichkeit ein Stück weit zu entgiften. Und wenn Du in diesen Tagen noch besonders darauf achtest die oben genannten Ernährungstipps einzuhalten, wird der Prozess noch intensiver sein. Dein Körper wird es dir danken mit einem mehr an Energie in der Zukunft.
Phytotherapie bei Hypermenorrhoe
Es heißt ja „Gegen jedes Leid ist ein Kraut gewachsen.“ Dies gilt auch für verstärkte Blutungen. Ich habe ein neues Video auf YouTube hochgeladen, in dem ich dir erzähle welche Pflanzen ein blutungshemmende Eigenschaften mit sich bringen.
Viel Freude beim anschauen. 🙂
Hier geht es zum Video